Mittwoch, 25. November 2009

Mein Balkon




Voilá, hier arbeite ich: I proudly present my "Oficina a fuera", mein luftiges Büro. Meine wundervoll flexible Konstruktion bestehend aus 2 Stühlen und einem einfachen Brett machen es möglich. So lässt es sich aushalten. Selbst schwierigste Herausforderungen lassen sich kinderleicht meistern. Ein TERERÉ - der Mate für den Sommer - hält mich hellwach. Er funktioniert besser wie jeder Kaffee. Man nehme eine Tasse, Eiswürfel und füge Mate-Kräuter (ähnlich losem Tee, es gibt hier eine Vielzahl von Marken) hinzu. Sodann mit Saft immer wieder aufgießen. Ein erfrischender Genuss.

Nationalgetränk Mate: Mate ist ein in Südamerika weit verbreitetes Aufgussgetränk, das durch Aufguss kleingeschnittener trockener Blätter des Ilex paraguayensis gewonnen wird. Mate bezeichnet ursprünglich das Trinkgefäß (aus dem Quechua mati für Trinkgefäß), heutzutage auch das Getränk, das von den Guaraní caiguá genannt wurde. Die Blätter hingegen werden als yerba bezeichnet.

Mate wurde schon vor der Kolonialisierung von den Ureinwohnern Südamerikas getrunken. Im Umfeld der traditionellen Anbaugebiete, Rio Grande do Sul, in Paraguay, Argentinien und in Uruguay trinkt die Mehrzahl der Menschen heutzutage Mate regelmäßig – in Argentinien trinken etwa 80 % der Bevölkerung mindestens einmal pro Woche Mate, der Jahreskonsum beträgt 6,4 kg pro Kopf. (Quelle: Wikipedia)

Donnerstag, 3. September 2009

Kulinarisches (Fleisch)


Essen ist wichtig - Fleisch ist wichtiger. Zumindestens gilt das hier in Argentinien. Damit ist also das bekannteste Vorurteil bestätigt. Die argentischen Steaks hier sind wirklich fantastisch (gross & saftig) und gar nicht so teuer in einem guten Restaurant. Und davon gibt es hier einige (was nicht heissen soll, dass ich jeden Abend in einem zu Abend esse, falls der Verdacht aufkommen sollte). Neben Fleisch PUR, gibt es als Snack für Zwischendurch auch die berühmten EMPANADAS (wahlweise auch mit Hähnchen, Käse-Schinken etc) oder das CHORIPAN. So nennt sich ein Brot/Brötchen mit eine Art groben Wurst - hab ich vorher so noch nicht gegessen. Kurz: die Bratwurst des Argentiniers. Die Verkaufsbuden gibt es hier haufenweise - meist an vielbefahrenen Strassen.

Nur der Essensrythmus bringt mich durcheinander: Frühstück um 1 Uhr (manchmal will ich wirklich früher aufstehen, bitte glaubt es mir...), Mittagessen um 5, Abendessen um 10 Abends. Das ist doch krank!

Donnerstag, 27. August 2009

Sauhunde

Die Sauhunde haben mir mein Macbook geklaut! Schön während ich meinen Cappuccino getrunken habe. An einem netten sonnigen Tag. Irgend so ein Idiot fragt mich nach einer Strasse und sein Kumpel zockt mir gleichzeitig den Rucksack. Ach ja: Sonnenbrille war auch noch drin...Einfach unverschämt finde ich. Damit bin ich erstmal bedient (und arm). Säcke!

Donnerstag, 6. August 2009

Vorbereitung

Die Stadt macht mich grad fertig. Ich brauch mal ne Pause. Heute Abend muss ich fit sein, wir spielen Fußball. 7 gegen 7, Kleinfeld. Ein cooler Typ aus England ist auch dabei. Ich sag nur: Deutschland vs Argentinien vs England. Yeah!

Dienstag, 4. August 2009

Begegnungen #1


Eine Fußzeile in Deutsch unter einem Notenblatt. Ein Dirigent aus Buenos Aires der in Paris lebt. Wir sitzen im Café Florentina in Palermo Soho. Ob ich Spanisch spreche, fragt er, als er schon im Begriff ist zu gehen. Der Satz scheint ihm keine Ruhe zu lassen:

"Chor 1 ist nicht stärker als Chor 2, sondern soll nur in dessen Klang wahrgenommen werden."

1. Versuch auf Spanisch - klappt nicht. Er meint, es ginge auch in Französisch. 2. Versuch - was aber heißt das Wort "Klang"? Plötzlich spricht er Deutsch mit mir. Welcher Chor soll wann wie stark klingen? Wer ist mit "dessen" gemeint? Was genau heißt "Klang"??

Ich antworte Englisch, dann Deutsch mit Spanisch gemischt. Ein verflixtes Sprachwirrwar entsteht. Wir lachen. Und dann haben wirs. Er dirigiert den nationalen Jugendchor. Samstag beginnen die Proben. Er lädt mich ein. Auf eine Serviette schreibt er mir noch schnell die Adresse: J.F. Segui 3815, 23. August, 17 Uhr. Ich bin gespannt. Ich schaue noch kurz auf den Titel: "Es ist ein Ros entsprungen." Na dann.

Montag, 27. Juli 2009

Ordnung muss sein


Wie funktioniert der Verkehr in Buenos Aires? Einige banale Regeln, die besser - vor allem vom gemeinen Deutschen - beachtet werden (übrigens auch für Fußgänger nicht uninteressant). An dieser Stelle könnten Kenner südamerikanischer Städte vielleicht einwenden, Regeln gäbe es auf diesen Straßen nicht (Fahrbahnlinien werden nicht beachtet etc.). Dem kann ich nach meiner Beobachtung nicht zustimmen. Nur auf den ersten Blick scheint es so.
Der Aufmerksame erkennt jedoch sehr strenge Regeln. Bei Nichtbeachtung droht Chaos. Beispiel: Rechts-vor-Links-Kreuzung.

Regel no.1: Rechts-vor-Links? Ergo: Annahmen hinterfragen.

Regel no.2: Busse ("Colectivos") haben immer Vorfahrt. Laut, bunt, rücksichtslos sind sie (nach eigenem Ermessen) die wahren Könige der Straßen von BA. Ergo: Je lauter desto Erster.

Regel no.3: Immer möglichst zügig auf die Kreuzung zufahren, bloß nicht schon Meter vorher anfangen zu bremsen. Ergo: Mut statt Vorsicht.

Regel no.4: Sollten zur gleichen Zeit tatsächlich andere Autos die Kreuzung queren - was durchaus sehr wahrscheinlich ist - möglichst erst 3 cm vor dem etwaigen Berührungspunkt, und nur sehr plötzlich bremsen. Ergo: Geduld statt Hektik.

Regel no.5: Eine Hupe ist zum Hupen da. Wie die Sprache zum Sprechen. Ergo: Nutzen! (Es ist wie ein gutes Gespräch)

Regel no.6: Grundsätzlich gilt: die Anderen können nicht Autofahren. Ergo: Ordentlich schimpfen. (Hilft auch zur schnellen Verarbeitung der ganzen Aufregung)

Wir sehen, der Verkehr in BA trainiert wichtige Fähigkeiten, u.a. Geschicklichkeit, Artikulationsfähigkeit, Reaktionsvermögen. Wie gesagt: auch Fußgänger profitieren. Geheimtipp: Motorrad zulegen (Bild). Wendigkeit zahlt sich aus.

Wenn's doch mal rappelt hilft nur noch das hier (lautstark): "La concha de la lora!" (Verdammte Scheiße! Lustiger ist die wörtliche Bedeutung, die sich etwa mit dem weiblichen Genital eines Papageis übersetzen ließe).

(Lesetipp: Überlebenskampf im Asphaltdschungel)

Dienstag, 21. Juli 2009

1 Bild sagt mehr


Diese Schrottmühle beweist: ich bin gut angekommen. Ich bin kein Freund langer Texte, deshalb werde ich es bei meinen Einträgen kurz halten. Vorneweg stelle ich jedes mal ein Bild. Ich soll die neue Kamera ja nutzen hat Frederik gesagt. Soweit der Plan, mal sehen ob es klappt.

So wie dieser alte Bulli kommt mir BA (Buenos Aires) bislang vor: ganz schön abgerockt aber irgendwie auch charmant. Erinnert mich an "ett rostet" aus dem "Horst Schlämmer macht den Führerschein-Blog". Er steht übrigens vor dem Zentralfriedhof, wo die berühmte Evita begraben liegt; keine Ahnung warum. Dort ist auch ein Flomarkt. Eine Sehenswürdigkeit meiner ersten guided Biketour durch BA.

Wohnung habe ich übrigens noch nicht, gastiere noch im Hostel. Das wird schon. Und es pisst hier wie sau. Heute auch erster Tag in der Sprachschule. In 3 Wochen bin ich fit. Bin alleine obwohl ich Gruppe bezahle, eigentlich nicht schlecht.